Fabian Neidhardt: Wenn das Leben vorbei sein könnte
Mit 30 verschwendet man normalerweise keinen Gedanken daran, dass das eigene Leben bald vorbei sein könnte. Genau damit wird Alex aber konfrontiert, als er von dem bösartigen Tumor erfährt, der in seinem Körper wächst. Er will die Zeit, die ihm bleibt, danach alleine in einem Hospiz sterben. Seine Entscheidung stößt auf Unverständnis bei seiner Freundin und seinem besten Freund, dennoch zieht er den Plan durch.
Bei einer Untersuchung im Hospiz erfährt Alex, dass es einen Fehler bei der Diagnose gab, der Tumor ist gutartig und bedroht sein Leben nicht. Alex beschließt daraufhin, die letzten Wünsche der Hospizbewohner zu erfüllen, er lernt Schach und Lindy Hop, fährt in den Heimatort von Lilia am Gardasee. Seine Freunde denken währenddessen immer noch, dass er sterben muss.
Eine herzzerreißende Geschichte
Die Geschichte ist wirklich herzzerreißend. Mit 30 zu wissen, dass man sterben muss, ist schwer, dazu kommt, dass Alex Vater an Krebs starb, als er sieben war, und seine Mutter starb, als er 17 war. Diese Coming-of-Age Geschichte ist ein wirklich unterhaltsames Leseerlebnis, relativ kurze Kapitel machen es leicht lesbar, die paar kitschigen Stellen möchte ich gerne verzeihen.
Das Buch erzählt von Schicksalsschlägen, Freundschaften, Liebe und dem Finden des eigenen Wegs. Schweres wird hier leicht serviert, liebevoll von Menschen erzählt, die sterben müssen und von denen, die weiterleben können. ❤️
Vielen Dank an den Haymon Verlag für das Rezensionsexemplar.

© Haymon Verlag
Fabian Neidhardt
“Immer noch wach”
Haymon Verlag
erschienen am 24.02.2021